Russlandfahne schon auf dem Brandenburger Tor? – Wo bleibt die NATO?

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XaverK
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Russlandfahne schon auf dem Brandenburger Tor? – Wo bleibt die NATO?

Beitrag von XaverK »

2023-02-26 Brandenburger Tor.png
MainStreamMedien - LESERMEINUNGEN - Positionen - Pro und Kontra

Auszüge aus Saarbrücker Zeitung 2023-02-25-F5
Position Leser P. T., Saarlouis: „Die Freiheit hat ihren Preis“


ZITAT: Besonders an die Forderer von Friedensverhandlungen mit Russland stelle ich die Frage: zu welchen Bedingungen? Russlands? Hat die Ukraine Russland angegriffen? Hat die Ukraine völkerrechtswidrig Gebiete annektiert?

KOMMENTAR: Leser P. T. beurteilt Kriege im Kontext einer Rechtsordnung. Der Schwachpunkt dieser moralisierenden Position ist ihre geringe Geltungsmacht. Im zwischenmenschlichen Umgang ist es das Gewissen, was moralisches Handeln fordern, aber nicht erzwingen kann. Auch hier geht es meist nur um Interessen und nicht um Moral.

ZITAT: Es obliegt ausschließlich der Ukraine, Friedensverhandlungen anzustreben und zuzustimmen und zwar zu deren Bedingungen.

KOMMENTAR: Es gibt nicht das Reglement: der Angreifer „bestimmt“, wann der Krieg beginnt – der Verteidiger „bestimmt“, wann er beendet wird. Für den Ausgang von Kriegen sind u. a. folgende Faktoren entscheidend: Kriegsziele, Ressourcen, Resilienz von Soldaten und Bevölkerung, Waffen, Sieg und Niederlage.

ZITAT: Falls man Russland nicht entschlossen entgegentritt, was passiert dann? Werden endlich die wach, wenn auf dem Brandenburger Tor die Russlandfahne weht?

KOMMENTAR: Kriegsziel: Rückeroberung der Gebiete bis zum ehemaligen „Eisernen Vorhang“? Hält P. T. das für möglich?

ZITAT: Die Zeiten der friedlichen Koexistenz sind vorbei. Es gilt wieder das Recht des Stärkeren…

KOMMENTAR: Die Grundlagen staatlichen Beziehungen sind Machtpositionen. Wenn man so will, gilt hier immer das sog. „Recht des Stärkeren“.
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Position Leser J. E., Nalbach: „Es wäre klüger zu verhandeln“

ZITAT: Man sollte mal klären, was Verhandlung meint. Es bedeutet jedenfalls nicht, dass der eine tut, was der andere will, weil jede Seite eine moralische Rechtfertigung für ihre Position hat, die nur wechselseitig nicht anerkannt wird.

KOMMENTAR: Leser J. E. weist auf die Bedeutung der Moral für die Rechtfertigungsrhetorik und auf ihre gleichzeitige Bedeutungslosigkeit für das Verhalten der Kriegsparteien hin.

ZITAT: Denn dessen (Russlands) Armee ist in ein blockfreies Land, also kein Nato-Land, einmarschiert …

KOMMENTAR: Der Bündnisfall ist also nicht gegeben. Der Bündnisfall wäre der Dritte Weltkrieg. Der Krieg findet bis jetzt noch unterhalb der Atomschwelle statt.

ZITAT: Denn dessen (Russlands) Armee ist in ein blockfreies Land, also kein Nato-Land, einmarschiert und hat auch nicht angedeutet, dies vorzuhaben.

KOMMENTAR: Aus dieser Meinung von J. E. ergibt sich, dass die Garantie der Blockfreiheit der Ukraine Russlands Kriegsziel ist.

ZITAT: Der Westen reagiert aber so, als ob es ein Nato-Land wäre, ruft so eine Art „Bündnisfall light“ aus, sagt, dass anschließend Warschau und Paris dran seinen und somit europäische Werte verteidigt würden.

KOMMENTAR: Das bedeutet, dass das Nato-Ziel dieses Stellvertreterkrieges die Eingliederung der Ukraine in die Nato ist. Folglich wird der Ukrainekrieg in der Nato-Kriegs-Propaganda interpretiert als eine Art Vorwärtsverteidigung der Nato durch den Nato-Bündnis-Kandidaten Ukraine.

ZITAT: Dabei ist diese Armee nicht ansatzweise fähig, die Nato zu besiegen.

KOMMENTAR: Auf diesen logischen Schluss könnte eigentlich jeder kommen. Die veröffentlichte Meinung in den meisten Medien geht ja davon aus, dass die Ukraine von ihrem Kriegsziel der Rückeroberung seiner Territorien nicht ablässt und allein schon eine reelle Chance hätte, Russlands Angriff zurückzuschlagen. Auch wird ständig die militärische Schwäche der russischen Armee betont. Das logische Denkvermögen von Leser P. T. hat (wie das von Millionen Mainstream-Followern) stark gelitten.

ZITAT aus anderer Quelle: Selenskyj sicher: Die Ukraine wird auch die Krim zurückerobern
Mit der Rückholung der Krim werde in die Ukraine auch der Frieden einkehren. “Wir werden die ukrainische Flagge in jede Ecke der Ukraine zurückbringen.”

ZITAT: … Abnutzungskrieg, den der verliert, dem die Munition oder das Personal ausgeht.


KOMMENTAR: Den Abnutzungskrieg mit Vorstößen, Pattsituationen und Rückzügen wird der verlieren, dem als erstes Munition oder Personal ausgehen.

ZITAT: Da wäre es klüger, rechtzeitig zu verhandeln, wobei eben beide Seiten Zugeständnisse machen müssen. Sonst ist es keine Verhandlung.

KOMMENTAR: Das ist eben die entscheidende Frage, ob beide Seiten irgendwann bereit sind, zu verhandeln oder weiter einen Siegfrieden erkämpfen wollen.
Wenn es um Macht geht, wird Wahrheit zum Luxus. (R. Fabbri)

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