Kooperationsrat stimmt für Solarpark.
Die Anlage in Bliesransbach soll künftig alle 7700 Haushalte in Kleinblittersdorf mit sauberer Energie versorgen.
verkündet Lokal-Reporter Heiko LEHMANN
(SAARBRÜCKER ZEITUNG 2022-04-16-C7)
Wird Kleinblittersdorf bald vom internationalen Stromnetz abgeklemmt?
Können die Bürger schon in Kürze grünen Strom zum Selbstkostenpreis von “ihrem“ „Bürgersolarpark“ beziehen, statt mit dem Verbrauch von teurem Kohle-Öl-Erdgas-Strom Russlands Kriegskasse zu füllen ?
Solche fantastische Aussichten sollten einem schon neugierig machen auf den Beitrag in der SAARBRÜCKER ZEITUNG:
Auf dieser 21 Hektar großen Freifläche in Bliesransbach haben die Vorarbeiten für eine Großflächen-Photovoltaikanlage bereits begonnen. Der Kooperationsrat gab dafür in seiner Sitzung grünes Licht. FOTO: HEIKO LEHMANN
VON HEIKO LEHMANN
SAARBRÜCKEN/BLIESRANSBACH | Die Großflächen-Photovoltaikanlage auf dem Hartungshof in Bliesransbach kann nun endgültig gebaut werden. Als letzte Instanz gab der Kooperationsrat des Regionalverbandes in seiner vergangenen Sitzung einstimmig grünes Licht für die 21 Hektar große Anlage. Künftig soll mit der Anlage in Kleinblittersdorf genau so viel Strom durch Sonnenenergie produziert werden, wie alle 7700 Privathaushalte in der Gemeinde pro Jahr verbrauchen.
„Diese Entscheidung war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wenn wir uns die sehr stark steigenden Energiepreise angucken und dazu noch die aktuelle Abhängigkeit von Russland sehen, müssen wir eigentlich den Ausbau von erneuerbaren Energien massiv und schnell vorantreiben“, sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) während der Sitzung des Kooperationsrats. Erneuerbare Energien möchte aber nicht jeder vor seiner eigenen Haustüre. In Klarenthal und in Bliesmengen-Bolchen sind aktuell Windräder geplant. Und genau wie vor Jahren in Püttlingen oder Heusweiler hat jede Kommune ihre ganz eigenen und speziellen Gründe, warum gerade bei ihr Windkraftanlagen völlig ausgeschlossen sind. „Wasch mir den Pelz, aber mach‘ mich nicht nass. Nach diesem Motto können wir nicht weitermachen. Wir haben noch viel Potenzial und müssen dieses ausschöpfen. Das betrifft alle“, fügt Peter Gillo hinzu.
Bei einem Vortrag des Regionalverbandes wurde deutlich, dass zurzeit nur etwa die Hälfte der Potenziale, die sich aus einer Analyse ergeben, für erneuerbare Energien genutzt werden. Vor allem für Photovoltaikanlagen auf Dächern werde zu wenig getan. In dem Bericht hieß es, dass nur sechs Prozent aller Altbauhäuser Photovoltaikanlagen auf den Dächern hätten. Ein Vielfaches wäre möglich. Bei Neubauten sollen es immerhin 42 Prozent sein. Das Problem bei den oft älteren Besitzern der Altbauten sei, dass viele dieser Menschen durchaus gerne Photovoltaik auf dem eigenen Dach hätten, aber nicht wissen, wie es funktioniert. Experten sagen, dass sich eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach vom ersten Tag an rechnen würde.
Im Kooperationsrat wurde außerdem angesprochen, dass sich die Strompreise noch in diesem Jahr verdoppeln könnten. Das Saarbrücker Unternehmen Greencells, das in Bliesransbach für den Bau der Photovoltaikanlage zuständig ist, hat angekündigt, dass alle Privatpersonen aus der Gemeinde Kleinblittersdorf zu den Einkaufspreisen des Unternehmens Photovoltaik-Module kaufen können. Das Unternehmen würde sogar den Kauf und die Anschaffung der Module abwickeln. Eine einmalig günstige Gelegenheit, die bislang aber noch keine Fahrt aufgenommen hat. Welcher Dachdecker installiert die Module, welcher Elektriker schließt sie an, und welche Kosten kommen tatsächlich auf die Privathaushalte zu? Fragen, für die es aktuell noch keine Antworten gibt. Der Kooperationsrat möchte in den kommenden Sitzungen noch näher auf das brachliegende Potenzial für erneuerbare Energien im gesamten Regionalverband Saarbrücken eingehen. Denn der Bericht machte auch deutlich, dass es im Regionalverband möglich wäre, den Strom für 90 Prozent der etwa 150 000 Haushalte selber durch erneuerbare Energien zu produzieren.
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