Scherbach-Spezial-Beitrag:
Obwohl das Unwetter in Kleinblittersdorf Anfang Februar 2022 bei weitem nicht das Ausmaß von 2018 erreichte, sind die Wassermassen auch diesmal so stark angeschwollen, dass sie den Kanaleinlauf überfluteten und sich oberirdisch die Scherbachstraße hinunter wälzten.
Nach dem Unwetter von 2018 hatte die Gemeinde nicht einmal ein paar Ladungen Asphalt übrig, um im oberen Bereich kleine schmalen Flächen zu versiegeln. Sie hat einfach das weggeschwemmte Material durch Schotter ersetzt. Dieselbe Pfuscherei hat sich auch diesmal wiederholt, denn Nägel mit Köpfen zum Nutzen der Bürger zu machen, ist auch nicht die Stärke von Bürgermeister LANG.
ZITAT: LANG: „Die Geröll- und Schottermassen auf der Scherbachstraße haben damit zu tun, dass es dort nur vereinzelt richtig befestigte Bürgersteige gibt. An vielen Stellen verlaufen neben der Fahrbahn nur Streifen aus Schotter. Und der wurde weggespült.“ (SZ 2022-02-09-C2)
Statt sich zu kümmern, wird zunächst wieder mal „outgesourct“ und den Gutachtern Arbeit beschafft. Wen wundert‘s? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Der Vater des Bürgermeisters - ehemaliger (verdienstkreuzverdächtiger) Ortsvorsteher von Bliesransbach - hörte auf den Spitznamen der „Kümmermich“.
Bürgermeister LANG meint ja, mit Baumaßnahmen ab dort, wo der Scherbach im Abflusskanal verschwindet, die Wassermassen in der Zukunft so zu disziplinieren, dass sie, ohne großen Schaden anzurichten über die Scherbachstraße in die Saar abfließen.
ZITAT: LANG: „Der Gemeinde gehört nicht die ganze Straße. Ein Teil ist privat und gehört den Anwohnern. Wir bräuchten von allen die Genehmigung für einen Endstufenausbau.“ Gäbe es ihn, wäre vermutlich nur Wasser die Straße heruntergelaufen, sagte der Bürgermeister. Doch so ein Endstufenausbau ist teuer.“ (SZ 2022-02-09-C2)
Bei dem Szenario, das LANG im Kopf hat, wäre nicht ein Endstufenausbau die Lösung, sondern der Umbau der Straße zu einem Bachbett. Das wäre natürlich eine großartige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die LANG besonders ans Herz gewachsene Tiefbaubranche.
Soweit die Zukunftsfantasien des Bürgermeisters. Nun wollen wir uns einmal das vorknöpfen, was die Gemeinde bisher – vor allem seit 2018 - an praktischen Maßnahmen umgesetzt hat.
ZITAT: „Die Gemeinde Kleinblittersdorf ließ nach dem Jahrhundert-Unwetter von 2018 ein Starkregenkonzept erstellen. „Einige darin enthaltene Maßnahmen, so auch in der Scherbachstraße, sind bereits umgesetzt worden. Aber noch nicht alle. Das Konzept wird nach und nach abgearbeitet. Wir brauchen aber auch die Hilfe der Bürger“, sagte Lang.“ (SZ 2022-02-09-C2)
Diese Maßnahmen können, da Wasser besonders als Sturzbach sich in der Regel bergab bewegt, natürlich nur oberhalb des Kanaleinlaufs an der Scherbachstraße „abgearbeitet“ worden sein. Solche Projekte fallen natürlich in die Zuständigkeit der zwanzig Mitarbeiter und der Leitung des Bauhofs. Zur kurzen Orientierung ein Auszug aus der Stellenbeschreibung.
ZITAT: (Der Bauhofleitung) „obliegt der zweckmäßige und wirtschaftliche Einsatz des Personals des Bauhofes sowie der Fahrzeuge und Geräte. Sie/Er hat den Ablauf und die Durchführung der Arbeit eigenständig vorausschauend zu planen, zu kalkulieren, zu koordinieren, zu überwachen und abzurechnen. Darüber hinaus sind kleinere Tiefbaumaßnahmen abzuwickeln.“
Da kommen einem erste Zweifel. Wie groß dürfen denn die „kleineren Tiefbaumaßnahmen“ sein, damit die nötigen Baumaßnahmen für Starkregenereignisse vom Bauhof bewältigt werden können?
Etwa hundert Meter oberhalb am untersten Rückhaltebecken des Scherbachs hat man „vorausschauend“ schon mal eine nagelneue Schranke für die Zufahrt und einen ebenso neuen Absperrzaun an der Staumauer errichtet. Das Wasser wird sich damit wohl nicht zurückhalten lassen!
Unten an der Mauer befinden sich zwei Abflüsse. Das linke Rohr lässt das Wasser des Scherbachs ungehindert – auch bei Starkregen – durchfließen.
Wie sieht aber hinter der Staumauer aus? Ist sie überhaupt geeignet, um bei Starkregen als Rückhaltebecken zukünftige Katastrophen für die Anwohner zu verhindern?
Wie die Einfärbung der Staumauer zeigt, waren die Sturzbäche bei den Unwettern so gewaltig, dass sich die Wassermassen trotz des ersten Abflussrohres bis zu zwei Meter angestaut hatten, dann aber rasch durch eine „geniale“ Überlaufkonstruktion durch das zweite Rohr abgeführt wurden. Eine Verdoppelung der Durchflussmenge schon bei einer Stauhöhe von zwei Metern nimmt der Rückhaltevorrichtung allerdings ein Großteil ihrer Wirksamkeit. Der Überlauf ist also völlig kontraproduktiv, denn er verschlimmert, statt zu schützen.
Statt eines Überlaufs hätte ein Mechanismus vom Bauhof eingebaut werden müssen, der bei Starkregen den Durchfluss automatisch verschließt. Dann könnte wesentlich mehr Wasser zurückgehalten werden, bevor es über die Oberkante der Mauer abfließt. Das hätte den Einsatzkräften mehr Zeit verschafft.
Wie man leicht erkennen kann, müssten auch Schlamm- und Geröllmassen, die angeschwemmt wurden, umgehend abgeräumt werden. Selbst so eine selbsverständliche erste Maßnahme ist nicht einmal erledigt worden.
Weitere einfache Arbeiten des Bauhofs weiter oben könnten außerdem sicherstellen, dass sich das Rückhaltebecken langsamer füllt.
Im Wald gibt es mehrere Zuflüsse, die den Scherbach schnell ansteigen lassen. Durch mehrere tief und weit ausgebaggerte Gruben mit entsprechenden Überläufen könnten die Wassermassen schon viel früher aufgehalten werden. Das winzige Rückhaltebecken auf dem Foto zeigt, dass diese bereits vorhandenen Gruben viel zu klein sind, um bei Unwetter von Nutzen zu sein.
Es gab und gibt auch in Zukunft viel zu tun – für den Bauhof! Da sollte sich der Bürgermeister drum kümmern! Doch die absolut notwendige Arbeit vor Ort lässt er unerledigt liegen. Stattdessen erschreckt er die „Scherbacher“ wie die „Hasselberger“ mit überflüssigen ruinös teuren Endstufenausbauplänen!
Da hat sich die Wählermehrheit eine Fehlbesetzung ins Rathaus geholt, die sie nun wegen der für eine Demokratie ungesund langen Amtszeit noch viele Jahre in mehrfacher Hinsicht „aushalten“ muss!
Arbeitsbeschaffung nach Bürgermeister Art ???
Arbeitsbeschaffung nach Bürgermeister Art ???
Wenn es um Macht geht, wird Wahrheit zum Luxus. (R. Fabbri)
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